Text: Eberhard Weilke

 

Wollen wir mal hoffen, dass von der ganzen Dreherei in München niemand schwindelig wird. Gehen wir chronologisch vor:

 

Im November veröffentlichte der ADAC ein Postionspapier, das man als .pdf beispielsweise hier auf der ADAC-Webseite nachlesen kann.

 

In der Dezember-Ausgabe der Mitgliederzeitschrift „Motorwelt“, übrigens eine der Publikationen mit der höchsten Auflage deutschlandweit, wurde ein Artikel veröffentlicht, in dem man unter der Überschrift „Stinker müssen draussen bleiben“ recht polemisch gegen „Rußschleudern“ anschrieb.

 

In der Januar-Ausgabe jedoch nahm die Redaktion eine neue Position ein. Jetzt stellt man fest: „Die Plakettenregelung ist in jeder Form ein untaugliches Instrument, da sie mit gigantischem Verwaltungsaufwand einen nur geringen Erfolg bei der Feinstaubbekämpfung zeitigen wird“.

 

„Viel sinnvoller wäre nach Meinung des ADAC ein übergreifendes Konzept mit einem abgestimmten Maßnahmenkatalog: konsequente Förderung sauberer Fahrzeuge, Durchsetzung von Rußfiltern für alle Neu- und Nutzfahrzeuge, intelligente Verkehrsleitsysteme, grüne Wellen, Erweiterung von Park-and-ride-Möglichkeiten, attraktive Angebote des öffentlichen (Schienen-)Nahverkehrs, Einschränkung des Lkw-Durchgangsverkehrs, aber auch strengere Emissions-Auflagen für Industrie und Kraftwerke.“

 

Zwischenzeitlich wird auch auf der ADAC-Webseite klar Position bezogen gegen die Fahrverbote.

 

Prima.

 

Was war passiert? Wir können nur vermuten, aber wahrscheinlich war es so, dass die Redaktion der Motorwelt (sie ist im Prinzip unabhängig vom ADAC...) sich für ihren Artikel in der Januar-Ausgabe nicht hinreichend mit der Geschäftsführung des Clubs abgestimmt hat und da in die falsche Richtung galoppiert ist. Es wird eine Flut an Leserbriefen gegeben haben, es wird eine Flut an Anfragen an die Geschäftsführung des Clubs gestellt worden sein, unsere Liste hier wird sicherlich auch einen kleinen, aber feinen Anstoß gegeben haben und es wird sicherlich auch zu einem sehr ernsten Gespräch zwischen Geschäftsführung und Redaktion gekommen sein...

 

Wir freuen uns natürlich über die Entwicklung und hoffen, dass der ADAC den derzeitigen Kurs gegen die Plakettenverordnung und die unsinnigen Fahrverbote weiter einhält und sich nicht später dem Druck der öffentlichen Meinung beugt. Als kleine Erinnerung, dass das so bleibt, findet Ihr auch weiterhin hier anhängend den ursprünglichen Artikel.

Text: Eberhard Weilke

 

Als seit 1988 seinen Beitrag zahlendes ADAC-Mitglied bin ich derzeit nicht glücklich mit dem Verhalten meines Clubs. Eigentlich ist in der Satzung das Folgende vorgegeben:

 

§ 2

1. Zweck des Clubs ist die Wahrnehmung und Förderung der Interessen des Kraftfahrwesen, des Motorsports und des Tourismus. In diesem Sinne wahrt er die Belange der motorisierten Verkehrsteilnehmers und setzt sich unter Berücksichtigung des Natur- und Umweltschutzes für Fortschritte im Verkehrswesen, vor allem auf dem Gebiet des Straßenverkehrs, der Verkehrssicherheit und der Verkehrserziehung ein. ... Er nimmt insbesondere deren (...der Verkehrsteilnehmer...) Interessen als Verbraucher wahr.

 

2. Der Club setzt sich für die private und berufliche Mobilität seiner Mitglieder und ihrer Familien ein, vertritt ihre Interessen und unterstützt sie auch bei der Erholung, der Freizeit und auf Reisen....

 

In Realität schreibt der Redakteur Claus Christoph Eicher im Clubmagazin "Motorwelt" in der Ausgabe Dezember 2006 mit der Überschrift "Stinker müssen draußen bleiben" einen Artikel über den Kampf gegen die "Rußschleudern". Dieser Artikel nimmt in Anspruch, Halbwissen aufzuklären und alle Fragen zur Plakettenverordnung zu beantworten.

 

Die gelingt aber nur unzureichend. Zwar werden tatsächlich die meisten Fragen zur Plakettenverordnung beantwortet, jedoch finden sich keine Informationen über die verschiedenen Quellen von Feinstaub (Hausbrand, Industrie, natürliche Quellen, Schüttgutumschlag, Reifen-, Kupplungs- und Bremsabrieb im Straßenverkehr), über alternative Vermeidungsstrategien und über die letztendliche unbedeutende Rolle, die der individuale Personenwagenverkehr im Blick auf das Ganze spielt.

 

Es wird nicht darüber aufgeklärt, dass das Fahrverbot für Euro 1-Diesel faktisch keine Verbesserung bringen wird, es wird nicht darüber aufgeklärt, dass selbst ein plötzliches Nachrüsten aller Diesel (also bis zu den aktuellen Euro 4) eine maximale Verbesserung von 5% bringen wird, es wird nicht darüber aufgeklärt, dass Euro 4 Diesel mehr Stickoxide produzieren dürfen, als Euro 1-Benziner (die aber das Fahrverbot trifft), es wird nicht darüber aufgeklärt, dass katlose Benziner nahezu keinen motorseitigen Feinstaubausstoß aufweisen und selbst ihr Stickoxidausstoß aufgrund der nur noch geringen Verbreitung alles mögliche rechtfertigt, nur kein Fahrverbot.

 

Warum der ADAC so handelt, wie er handelt

Der ADAC hat sich in der Feinstaubfrage weit davon entfernt, die Interessen seiner Mitglieder zu vertreten. Ursache mag sein, dass damals, vor etwa 20 Jahren, man anfangs sich als erbitterter Gegner des Katalysators darstellte und schnell in der der Umwelt gleichgültig gegenüberstehenden "Freie Fahrt für freie Bürger"-Ecke stand. Man wird sich deshalb wohl nie mehr auf der falschen Seite sehen wollen, koste es, was es wolle, auch wenn es die eigene Glaubwürdigkeit ist.

 

Allerdings geht es dieses Mal um etwas Anderes: War die Einführung des Katalysators in der Tat ein großer Fortschritt auf dem Weg zum möglichst umweltverträglichen Individualverkehr, so dreht es sich heute um die Einführung von sachlich unglaubwürdiger, der Umwelt in keinster Weise einen Vorteil bringenden, willkürlichen Gängelung des einzelnen Bürgers.

 

Warum die betroffenen Mitglieder handeln sollten: Notfalls durch Austritt!

Für mich als Mitglied bleibt daher nur ein Weg: Ein Einfordern eines satzungskonformen Verhaltens des Clubs, der nicht in seiner Clubzeitung durch reißerisch bebilderte Artikel bei seinen Mitgliedern Angst und Schrecken verbreitet, sondern sich konstruktiv in die Diskussion einbringt und dabei die Interessen seiner Mitglieder vertritt. Ich werde die Entwicklung bis zum 1. September 2007 aufmerksam verfolgen, wird hier kein Kurswechsel stattfinden, so werde ich zum 31. Dezember 2007 meine Mitgliedschaft kündigen (nach 19 Jahren bei insgesamt 19 Jahren hinterm Steuer...)

 

Gleichzeitig bieten wir Euch hier die Möglichkeit, sich in unsere Liste einzutragen und somit gleichfalls Bedenken am falschen Kurs des ADAC anzumelden. Anfang September erhaltet Ihr von uns ein Erinnerungsmail, in dem wir die dann eingenommene Position des ADAC darstellen, mag sein, dass wir dann sogar eine offizielle Stellungsnahme aus München erhalten haben. Sollte sich bis dahin nichts am "Kampf gegen die Rußschleudern" geändert haben, so habt Ihr dann ausreichend Zeit für eine fristgerechte Kündigung.

 

Bitte füllt untenstehende Formularfelder aus und sendet uns die Daten. Wir werden die Liste regelmäßig unter Angabe von Name, Vorname und Eures ADAC-Eintrittsdatum aktualisieren. Bitte habt Verständnis, dass das auch mal ein paar Tage dauern kann, da wir die Daten jeweils einzeln auf Plausibilität prüfen, damit sich nicht "Stan Laurel", "Oliver Hardy" und andere Juxmeldungen einschleichen.

 

Selbstverständlich werden die Daten alleine im Zusammenhang mit dieser Aktion gespeichert und vertraulich behandelt. Es werden insbesondere die E-Mail-Adressen an niemanden weitergegeben und nach Abschluss dieser Aktion gelöscht. Solltet Ihr zu einem späteren Zeitpunkt Euren Namen von der Liste genommen wissen, so reicht ein kurzes Mail an weilke@ikonengold.de

 

Den Absendeknopf bitte einmal drücken. Aus Gründen, die ich nicht kenne, geht dann noch einmal diese Seite in einem eigenen Fenster auf. Ist ein Bug, der ensteht, weil ich ähnlich dilettantisch an diesem Content Management System rumwerke, wie manche Städte ihre Aktionspläne schreiben ;-).