Treffen der Generationen: Unterwegs im „200 D“

Text: Eberhard Weilke
Bild: Thomas John + Eberhard Weilke

 

In der Geschichte von Mercedes Benz finden sich immer wieder Typbezeichnungen, die mit bestimmten Werten in Verbindung gebracht werden. So steht beispielsweise das „300 SL“ auf dem Wagenheck für Sportlichkeit, ein „280 S“ verrät gediegenen Oberklassekomfort und mit dem schlichten „600“ wird man immer den Repräsentationswagen, der gleichzeitig auch das zeitgenössisch technisch Machbare darstellt, assoziieren.

 

Nach den Werksferien im Sommer 1965 kam zu diesen klangvollen Namen ein Schriftzug hinzu, der wie kein zweiter für vier Modellgenerationen in Deutschland und vor allem im Ausland den „Mythos Mercedes“ als Synonym für Wirtschaftlichkeit, Robustheit und äußerste Langlebigkeit prägen wird. Während die großen Brüder der S-Klasse und SL-Roadster immer ein wenig der Hauch des Luxus umwehte, waren die kleinen Vierzylinder-Diesel die sprichwörtlich grauen Mäuse, die treu und zuverlässig ihre unzähligen Kilometer im meist harten Alltagseinsatz abspulten. Egal ob Taxiunternehmer, Handelsvertreter, Landwirt oder auch so mancher sparsame Familienvater: Wer sich für den 200 D entschied, der wollte kein Geld verschenken, er nutzte seinen Wagen als verlässliches und wirtschaftliches Werkzeug. Geringer Verbrauch, niedrige Wartungs- und Reparaturkosten, geringe Ausfallzeiten und ein meist exzellenter Wiederverkaufswert schufen die Grundlage für Kilometerkosten, die so manchem Kleinwagen zur Ehre gereicht hätten.

 

Nicht verschwiegen werden darf, dass die Wagen mit dem „200 D“ auf dem Heckdeckel gemeinhin nicht eben zu den flottesten Fahrzeugen zählten. Es gibt Spötter, die beim Anfahren von der „beschleunigungsfreien Fahrtaufnahme“ sprechen und zumindest für die ersten Generationen stellte die Autobahnrichtgeschwindigkeit von 130 km/h ja eine echte Herausforderung dar.

 

 

 

 

 

Wir haben, um diese automobilhistorisch grauen Mäuse gebührend zu würdigen, die vier Generationen des 200 D zu einem kleinen Treffen in der Eifel zusammen gebracht. Und was wäre die Maschine ohne Mensch? Zusammen gekommen sind deshalb auch vier Generationen von Menschen, für die der 200 D eine wichtige Rolle als treues Transportmittel in ihrem Leben spielt.

 

Weiter mit: Der W 110.110 von Wolfgang Küppers

 

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