Wie seriös ist die Deutsche Umwelthilfe?
Text: Eberhard Weilke
Bild: Symbolbilder
Es mag im Zeitalter des Symbolbild-Journalismus nicht weiter verwerflich erscheinen, würde jedoch eine große deutsche Tageszeitung so arbeiten, hätte dieses Treiben Niederschlag gefunden auf http://www.bildblog.de/ bzw. würde eine professionelle PR-Agentur so vorgehen, fände mit Sicherheit Thomas Knüwer in seinem Blog "Indiskretion Ehrensache" das Thema erwähnenswert:
Wie schafft man es, zu zeigen, dass man seine Feinstaub-Kontrollteams bundesweit einsetzt, ohne hohe Kosten zu verursachen?
Ganz einfach: Es reicht, einmal vor Ort zu fotografieren, den Rest montiert man dann im Photoshop mit Stadtansichten von einer kostenfreien Online-Bilderbank zusammen.
- (c)DUH
Das scheint das Original zu sein, fotografiert am Pariser Platz in der Fußgängerzone auf der östlichen Seite des Brandenburger Tors in Berlin.
- (c)DUH/pixelio.de
Im Hintergrund das Sendlinger Tor in München, im Vordergrund die gleiche Kontrolleurin in der gleichen Polyesterjacke vor dem gleichen 3er-BMW.
- (c)DUH/Daniel Gast/pixelio.de
Die Kontrolleurin und ihr BMW auf dem Römerberg in Frankfurt, auch hier handelt es sich um eine Fußgängerzone.
Was zeigt uns dieser lockere Umgang mit der Realität? Dass die Deutsche Umwelthilfe gerne ihr Auto in Fußgängerzonen fotografiert? Dass sie Akte knapp an der Amtsanmaßung gerne in der ganzen Republik ausführen würde, ihr dazu aber die Möglichkeiten fehlen?
Oder zeigt uns das Vorgehen, dass man die Wirklichkeit auch mal dem Wunschdenken nachempfinden, wenn die Fakten nicht dem entsprechen, was man gerne hätte. Denn eines ist sicher: Das Manipulieren von Bildern hat noch niemandem dauerhaft zum Vorteil gereicht, weder den Künstlern mit Eierlasurfarbe, die Leo Trotzki von der Seite Lenins entfernten, noch der Bild-Zeitung, die Jürgen Trittin in den Zusammenhang mit Bolzenschneidern und Schlagstöcken setzen wollte noch den Propaganda-Spezialisten des amerikanischen Militärs, die für die "embedded journalists" im Irak einen mediengefälligen Krieg inszenieren haben. Und man kann jedem Journalisten nur empfehlen, Pressematerial der Deutschen Umwelthilfe sehr kritisch zu betrachten und selbst die Fakten zu recherchieren. Denn das, was DUH liefert, ist Show-Biz-Pressearbeit, bei der man bei der Wahrheit auch mal fünfe gerade sein lassen kann. Oder vier Mann ein Trio bildeten, dass die Welt beglückte mit:
- (c)Marsin/ikonengold/Max Kühnemund/pixelio.de
- (c)Marsin/ikonengold/pixelio.de
- (c)Marsin/ikonengold/Fabian Vosswinkel/pixelio.de
Nur besonders seriös ist das nicht.
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